

Hirnstromern

Im Herbst
Karl Ove Knausgard
gelesen im März 2021
283 Seiten
Die Jahreszeiten-Bände von Karl Ove Knausgård: Im Herbst ist der erste Teil einer aus vier Bänden bestehenden grandiosen Liebeserklärung an das Leben und die sinnlich erfahrbare Welt. Enthalten: Briefe an eine ungeborene Tochter, Reflexionen über alltägliche Phänomene.
Ein Kind wird zur Welt kommen. Und ein Vater setzt sich hin, um ihm zu schreiben. Er will dem Kind zeigen, was es erwartet, die Myriade von Phänomenen und Materie, Tieren und Menschen, die wir die Welt nennen. Er schreibt über die Sonne und den Dachs, über die Thermoskanne und Urin, über das Bett und die Einsamkeit, während das Kind im Dunkeln wächst...
All das Fantastische, dem du bald begegnen darfst, verliert man so leicht aus den Augen. Deshalb schreibe ich dieses Buch für dich. Ich will dir die Welt zeigen, wie sie ist und wie sie uns umgibt. Nur indem ich das tue, kann ich selbst sie sehen.
Knausgård bringt uns dazu, Dinge besser zu verstehen.
Hausgesunds avis
Eine Lobenhymne auf das Leben und die Liebe.
Faedreslandsvennen

Welten auseinander
Julia Franck
gelesen im November 2022
368 Seiten

"Welten auseinander" ist die bewegende Erzählung einer ungewöhnlichen Jugend voller Brüche und Unsicherheiten; ein schmerzhaft-schönes Buch der Selbstbehauptung, das von Scham und Trauer so genau erzählt wie von Tod und Liebe. Schreiben und Literatur erweisen sich als Instrumente des Bleibens, vorerst.
Dieses Buch (in dem die Figuren auch genauso heißen wie im realen Leben) hat sich die Wahrheit zur Pflicht und die Schönheit zur Kür gemacht
Burkhard Müller, Die Zeit
»Welten auseinander« ist ein mutiges Buch, das aus gelebtem Leben Literatur macht.
Claudia Voigt, Der Spiegel
Neueste Blogbeiträge
Pauline Boty
Ein wunderschönes Stück
Gesang der Jünglinge
Frauenpower
Blätterflug
Jahre mit Martha
Martin Kordic
gelesen im Oktober 2022
287 Seiten

Ein ungleiches Paar in einer ingleichen Gesellschaft: Die Geschichte beginnt in den späten Neunzigerjahren im Westen Deutschlands. Zeljko, der von allen "Jimmy" genannt wird, ist fünfzehn, als er sich in Martha verliebt. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Martha hat, was Zeljko sich sehnslichst wünscht: Bücher, Bildung und Souveränität. Mit Martha besucht er zum ersten Mal ein Theater, sie spricht mit ihm, wie sonst niemand mit ihm spricht. Mit Marthas Liebe wächst Zeljkos Welt. Doch welche Welt ist es, die er betritt, und wen lässt er dafür zurück? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Begehren und Ausbeutung?
Wie macht Martin Kordic das nur? Dass in dieser Liebesgeschichte all das erzählt wird, was es über das 'Einwanderungsland Deutschland' zu sagen gäbe, all die Hierarchien, Schmerzen und Spuren, herrlich beiläufig und furchtlos zielgenau.
Lena Gorelik
Die Nacht unterm Schnee
Ralf Rothmann
gelesen im September 2022
304 Seiten

Eine Zeit im Krieg, wie vergangen auch immer, ist stets eine schwebende Gegenwart.
Ralf Rothmann hat mit seinem neuen Roman Die Nacht unterm Schnee eine Trilogie abgeschlossen ... Und dieser letzte Teil ist so großartig geraten, so anrührend, so brutal, furchtbarerweise auch so aktuell, dass man sein Erscheinen als Ereignis betrachten darf.
Adam Soboczynski, DIE ZEIT
Die Nacht unterm Schnee ist Ralf Rothmanns Meisterstück, selten ging seine Poetologie so eindrucksvoll auf wie hier.
Meike Feßmann, Deutschlandfunk
Ralf Rothmann ist ein Meister darin, soziale Milieus einzufangen, die in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur meist zu kurz kommen. ... Dass er zu den grossen, in keine der gängigen Schubladen passenden Erzählern zählt, ist längst kein Geheimnis mehr. Die Nacht unterm Schnee ist eines seiner besten Bücher.
Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung
Der Gott jenes Sommers
Ralf Rothmann
gelesen im September 2022
254 Seiten

Anfang 1945 flieht die zwölfjährige Luisa mit ihrer Mutter aus dem bombardierten Kiel. Das Gut ihres Schwagers, eines SS-Offiziers, wird ein unverhoffter Raum der Freiheit: Während allierte Bomber ostwärts fliegen und immer mehr Flüchtlinge eintreffen, streift die Verträumte durch die Wälder und versucht die Welt diesseits der Brände zu verstehen. Als ihr auf einem Fest genau das widerfährt, wovor alle Frauen in jenen Tagen fürchten, bricht Luisa unter der Last des Unerklärlichen zusammen...
Ralf Rothmann erzählt meisterhaft von der Selbsbehauptung eines Mädchens in den Wirren des Krieges
stern
Ralf Rothmann zählt mit seiner eindringlichen Poetik zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren, und als Erzähler ist er womöglich der feinnervigste seiner Generation.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Hunde und die Wölfe
Irène Némirovsky
gelesen im August 2022
253 Seiten

Die Geschichte einer Liebe, die alle Konventionen sprengt
Die jüdischen Kinder Ada und Harry lernen sich in Kiew kennen und sehen sich später im Paris der 20er Jahre wieder. Ada ist Malerin und lebt in ärmlichen Verhältnissen, Harry hat in die französische Bourgeoisie eingeheiratet. Beide spüren instinktiv, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch ihre Liebesbeziehung droht an den gesellschaftichen Normen der Zeit zu scheitern.
Irène Némirovsky schreibt distanziert und trotzdem mitreißend. Ein wunderbares Herbstbuch.
Der Tagesspiegel
Zeitenwende
Carmen Korn
gelesen im August 2022
550 Seiten

Der letzte Band der Trilogie von Carmen Korn
Vom Deutschen Herbst über die Wiedervereinigung bis zur Jahrtausendwende - anhand der vier Familien von der Uhlenhorst erzählt Carmen Korn ein Jahrhundert bewegter und bewegender deutscher Geschichte
David Golder
Irène Némirovsky
gelesen im Mai / Juni 2022
192 Seiten
Der erste Roman der Autorin von Suite francaise
David Golder hat mit Spekulationen Ende der 1920er Jahre ein riesiges Vermögen angehäuft. Er ist ein mächtiger Mann und er geht über Leichen. Doch als sich sein Kompagnon das Leben nimmt, weil Golder ihn ruiniert hat, ist dies der Anfnag des Niedergangs von David Golder
Ein aufregendes, machtvolles Meisterwerk
The New York Times Book Review

Suite francaise
Irène Némirovsky
gelesen im Mai / Juni 2022
510 Seiten
Dieses Buch ist eine literarische Sensation: über sechzig Jahre lang lag das Vermächtnis von Irène Némirovsky, der französischen Starautorin der 30er Jahre, unerkannt in einem Koffer - bis der Zufall dieses eindrucksvollen Sittengemälde aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges ans Licht brachte.
Eine großartige Lektüre, unwiderlegbar, vieldeutig, erschütternd. Niemand bleibt beim Lesen unschuldig.
Le Figaro Magazine
Irène Némirovskys luzide Beobachtung und ihr radikaler Verzicht auf Gefühlsseligkeit verleihen diesem Werk eine verstörende Kraft.
Le Monde

Die Obstdiebin
Peter Handke
gelesen August 2021 - April 2022
579 Seiten

Das letzte Epos
"Im Nachthimmel über dem Plateau, nah, das Rattern eines Hubschraubers, das sich anhörte wie eine schleudernde Waschmaschine, Scheinwerfer bodenwärts. Ein Suchhubschrauber. Wer wurde da gesucht?"
Hochpolitisch, subversiv.
Der Freitag
Ein Geschenk, ein weiterer Meilenstein im Werk eines der großen Autoren unserer Zeit.
WDR
Im Sommer
Karl Ove Knausgård
gelesen im August 2021
484 Seiten
"Wir sagen, dass etwas unserem Leben einen Sinn gibt, als wäre Sinn etwas, was wir geschenkt bekommen, aber im Grunde glaube ich, dass es sich umgekehrt verhält, wir sind es, die dem einen Sinn geben, was wir sehen."
Das ist Knausgårds Methode. Er will dem Leben nahekommen. Er will sich von Gedanken und gefühlen durchströmen lassen.
Dagbladet
Für jeden, der neugierig ist auf diesen Schriftsteller, ist "Im Frühling" ein wunderbarer Anfang. Es ist das schmalste Buch, das er je geschrieben hat, aber es ist so voller Leben.
Washington Post

Im Frühling
Karl Ove Knausgård
gelesen im Juni 2021
256 Seiten
"Ich habe gerade dieses Buch für dich beendet. Was im Sommer von vor drei Jahren passierte, und die Nachwehen davon, ist alles längst vorbei. Manchmal tut es weh zu leben, aber es gibt immer etwas, wofür es sich zu leben lohnt."
Ein Tag im Frühling. Ein Tag zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Geprägt vom Anfang des Lebens, von Aufbruch und Licht, aber auch von Dunkelheit und Beschwernis. Ein Vater und seine neu geborene Tochter - auf dem Weg durch eine Landschaft voller Fülle, die das Schwere noch in sich birgt. Ein Roman, geschrieben wie ein einziger Liebesbrief an eine Tochter und an das Leben.
Wenn Sie Knausgård noch nicht kennen, beginnen Sie mit diesem Buch! Es ist ergreifend und wunderschön ... Sie werden verstehen, wie er ist und warum so viele von uns ihm verfallen sind.
Los Angeles Book Review
Für jeden, der neugierig ist auf diesen Schriftsteller, ist "Im Frühling" ein wunderbarer Anfang. Es ist das schmalste Buch, das er je geschrieben hat, aber es ist so voller Leben.
Washington Post

Bericht zur Lage des Glücks
Bodo Kirchhoff
gelesen im Oktober 2022
604 Seiten

Man kann nicht von Liebe berichten, man kann höchstens von ihr erzählen, einfach, weil jede Liebe eine Geschichte hat, die das reine Berichten sprengt; und im Übrigen müsste es auch heißen: vom Lieben erzählen. Niemand ist ja mutig oder feige in der Liebe, das hieße im Umgang mit diesem Wort aber, jeder, ob Mann oder Frau, ist entweder mutig oder feige beim Lieben, aus der Erfahrung, dass es stets auf einen zurückschlägt. Man liebt nicht umsonst, der Preis ist immer die Gegenliebe, ihr Bleibendes oder ihr Entzug. In die Verliebtheit trudeln wir noch, aber zum Lieben ent-scheiden wir uns wie zu einer schweren, dauerhaften Arbeit des Herzens und des Verstandes...
Im Winter
Karl Ove Knausgard
gelesen im Mai 2021
307 Seiten

"Es ist merkwürdig, dass du existierst, aber nichts darüber weißt, wie die Welt aussieht. Bald ist es jedoch soweit. In einigen Monaten werde ich dich sehen - zum ersten Mal"
Eine Liebeserklärung an das Leben und die Familie. Geschrieben von einem Vater für seine jüngste Tochter.
Das ist Knausgårds Methode. Er will dem Leben nahe kommen. Er will sich von Gedanken und Gefühlen durchstömen lassen.
Dagbladet
Knausgård schreibt Literatur, die im Körper und in den Gedanken weiterlebt, oder an einem Ort zwischen beidem... In meinen Augen wäre Knausgard ein würdiger Nobelpreisträger. Nicht dass die Literatur ein Wettbewerb wäre. Natütlich nicht. Aber sein Werk ist tiefgründig und vielfältig und unvergleichlich.
Berlingske Tidende

Verzeichnis einiger Verluste
Judith Schalansky
gelesen Januar - April 2021
252 Seiten

"Immer fehlt etwas. Das Auge sieht, das Hirn ergänzt: Bruchstücke werden zu Bauwerken, die Taten der Toten lebendig, herrlicher und vollkommener, als sie es jemals waren."
Ein Buch über die Anziehungskraft von Leerstellen, die Vollkommenheit des Verlorenen - und die unvergängliche Kraft der Erzählung
Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht
Andrea Petkovic
gelesen im Januar 2021
272 Seiten

Tennis als Spiegel des Lebens – in ihrem literarischen Debüt schlägt die ehemalige Top-Ten-Spielerin Andrea Petković die Brücke zwischen Sport und Literatur, und begeistert mit zutiefst ehrlichen und anrührenden Geschichten rund um ihr Leben als Tennisprofi. Wie fühlt es sich eigentlich an, das Leben als eine der weltweit besten Tennisspielerinnen? Wie gelingt die Balance zwischen notwendiger Siegesgewissheit und gefräßigem Selbstzweifel? Wie schafft man es, trotz manch krachender Niederlage und nervtötenden Verletzungen die Freude am Spiel nicht zu verlieren? Und wie pflegt man Freundschaften in einer Welt der Rivalität und des ständigen Unterwegsseins?
In »Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht« nimmt Andrea Petković uns mit in die Welt eines faszinierenden Sports, der so unkontrollierbar und aufregend ist wie das Leben selbst. Klug, poetisch und mit viel warmherzigem Humor erzählt sie Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend in Darmstadt als Flüchtlingskind aus dem ehemaligen Jugoslawien, von herzzerreißenden Begegnungen auf und neben dem Tennisplatz, von ihrer zerrissenen serbisch-deutschen Seele und wilden New Yorker Nächten, von weiblichen Körpern im Leistungssport – und von ihrer großen Liebe zur Literatur und zur Musik. So ist Petković’ Debüt als literarische Autorin eine bewegende und witzige Hommage auf das Auf und Ab des Lebens – nicht nur für Tennisliebhaberinnen und Tennisliebhaber.
Ein ganzes Leben
Robert Seethaler
gelesen im Januar 2021
155 Seiten

Robert Seethaler erzählt von dem Seilbahnarbeiter Andreas Egger, dem Unglück und Glück widerfährt, über den die Zeit hinweggeht und der am Ende versöhnt und staunend auf die Jahre blickt, die hinter ihm liegen. Es ist eine einfache und tief bewegende Geschichte. Die Geschichte eines ganzen Lebens.
Diese unerklärliche Leichtigkeit des Schreibens ist so wohltuend.
Andreas Platthaus, F.A.Z.
Wer etwas für seine Seele tun will, lese unbedingt dieses Buch.
Christine Westermann