Spracheingabe
- Matthias
- 26. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Nov. 2024
Es könnte so einfach sein mit der Spracheingabe. Doch sie und ich sind einfach nicht kompatibel. Und das nicht, weil die üblichen Fehlerquoten ein Nachbearbeiten unumgänglich machen, nein, das würde ich in Kauf nehmen. Aber ich kann einfach nicht frei floatend diktiererisch schreiben, es bleiben mir die gedachten Worte im Munde stecken oder sie kommen erst gar nicht bis zum Zungenschlag. Abgesehen davon, dass ich nie ein guter Erzähler war, der spontan gesprochene Worte findet, liegt es sicher auch an einem Jahrzehnte lang eingeübten Schreiben, das im wahrsten Sinne Hand in Hand geht mit dem Denken. Und dann ist es auch dieser schöne, sinnlich begreifender Vorgang, Text mit den Händen entstehen zu lassen. Ob nun mit dem Stift auf Papier oder mit der Tastatur, ich muss meinen Hände zuschauen können, bewusst oder unbewusst, wie sie den Worten die Chance geben oder auch die Bühne bereiten, um sich entfalten zu können.
Ich werde trotzdem immer wieder mal meine Stimme erheben und in ein Gerät sprechen, das meine Gedanken vor meinen Augen in geschriebenen Text umwandelt, hoffentlich zukünftig zunehmend ausgereifter - aus Gründen einer mir inne wohnenden Faszination für sich entwickelnde Technik und weil es manches Mal einfach bequemer ist. Und doch werde ich bis an mein Lebensende mit Händen schreiben, da bin ich mir sicher, so wie ich gerade diese Worte in mein remarkable tippe, das Licht von außen braucht wie Stift und Papier und nicht ungesund von innen leuchtet. Auch wunderbar handschriftlich lässt es sich damit schreiben und leicht in digitalen Text konvertieren, doch ich will hier keine Werbung betreiben. So will ich mich nun wieder meinem neuen Lesestoff zuwenden, dessen papierig raschelnden Seiten ich ebenfalls von Hand umblättere, denn auch geschriebenen Bücher werde ich niemals mit einem flimmernden Reader lesend ihrer Schönheit als ganze Erscheinung berauben.
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